Luftdichter Ausbau im Winter

Von Markus Schneeberger am 4. März, 2022
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Dampfbremsen, Klebebänder und Dichtkleber kommen im Sommer wie im Winter zum Einsatz. Doch insbesondere dann, wenn die Temperaturen fallen, sollten Bauprofis sowohl auf wichtige Herstellerangaben für die Lagerung, als auch auf ein paar wichtige Verarbeitungshinweise achten.

Die Bausaison beschränkt sich längst nicht mehr auf die wärmeren Monate des Jahres. Im Gegenteil: Ein witterungsbedingter Stillstand wird heute möglichst vermieden. Je breiter das empfohlene Temperaturspektrum der eingesetzten Produkte, desto einfacher, flexibler und vor allem sicherer ist die Anwendung der Luftdichtheits-Produkte auch in den Wintermonaten. Das ist wichtig, denn eine fehlerfrei ausgeführte, luftdichte und zugleich diffusionsoffene Bauweise ist für die Energieeffizienz und Bauschadenfreiheit eines Gebäudes von entscheidender Bedeutung.

 

KLEBEBÄNDER UND DICHTKLEBER DES LUFTDICHT-DÄMMSYSTEM LDS IM WINTER

Klebeband


Die Produkte aus dem Knauf Insulation Luftdicht-Dämmsystem für den Innenausbau können auch im Winter – sogar bei eisigen Temperaturen – problemlos gelagert und angewendet werden. Wichtig ist nur, folgende Temperaturschwellen zu beachten:

Produktgruppe Produktname Frost-
beständigkeit
verarbeitbar ab Verarbeitung empfohlen
Klebebänder LDS Soliplan -10 °C -10 °C +5 °C
Klebebänder LDS Solifit S -10 °C -10 °C +5 °C
Dichtkleber LDS Solimur -10 °C -10 °C +5 °C
Dichtkleber LDS Kleberaupe -10 °C -10 °C +5 °C
Dampfbremsbahnen alle keine Einschränkung keine Einschränkung keine Einschränkung

 

HINWEISE FÜR FEUCHTEVARIABLE DAMPFBREMSEN IM WINTERLICHEN ROHBAU

FlexPlus_Winter_0


Feuchtevariable Dampfbremsen, wie zum Beispiel die Knauf Insulation LDS FlexPlus, sind aufgrund spezieller Funktionsschichten in der Lage, ihre Eigenschaften an die Luftfeuchtigkeit der Umgebung anzupassen. Beim Einbau im Rohbau während der Wintermonate sind ein paar Besonderheiten zu beachten. Der Grund: In der Bauphase im Winter kann durch das Austrocknen von Nassputz und Nassestrich die Luftfeuchte ungünstig hoch ansteigen, mit der Folge, dass die dampfbremsende Wirkung der feuchtevariablen Bahn in dieser Phase nahezu verloren gehen kann. Die Konstruktion kann sich ungünstig auffeuchten.

Während der Bauphase kann das Raumklima zeitweise kritisch sein. Beispielsweise dann, wenn:

  1. die relative Luftfeuchte über 75% liegt,
  2. die Bauholzfeuchte erhöht ist
  3. oder die Einbautemperaturen unter 5°C liegen.

Damit eine funktionierende Konstruktion hergestellt werden kann, empfehlen wir daher vor Ausführung der Dicht- und Dämmarbeiten Folgendes:

  1. Die Holzfeuchte muss in den Wintermonaten grundsätzlich kontrolliert werden bevor mit den Dicht- und Dämmarbeiten begonnen wird. Erst ab einem Feuchtegehalt < 20% dürfen diese erfolgen.
  2. Die Ausführungsreihenfolge und Koordination der Gewerke ist zu beachten.
  3. Nassputz und Nassestrich müssen fertig und ausreichend trocken sein. Ggf. ist eine Bautrocknung erforderlich. Gasheizgeräte sollten hierbei nicht verwendet werden, da sich grosse Mengen Wasserdampf im Abgas befinden und die Raumfeuchte zusätzlich erhöhen.
  4. Die Raumluftfeuchtigkeit muss dauerhaft unter 75%liegen.

Während des Einbaus sind folgende Massnahmen zu beachten:

  1. Räume mit hoher Luftfeuchtigkeit sind intensiv zu lüften. (z.B. Stosslüften und / oder durch Einsatz von Lufttrocknern zu entfeuchten.
  2. Während des Einbaus der Dämmung und Dampfbremse nicht heizen! Durch das Heizen wird Wasserdampf produziert, der sonst in die Konstruktion mit eingebaut wird und dann an der Unterdeckbahn bzw. Holzschalung als Tauwasser ausfallen kann. Die Dämmung würde durchfeuchten und die Holzkonstruktion geschädigt werden.
  3. Die Dampfbremse ist sofort luftdicht an angrenzende Bauteile, z.B. mit dem Knauf Insulation LDS Einputzband, und Durchdringungen mit einem Systemklebeband, z.B. Knauf Insulation LDS Solifit S, abzukleben.